Künstliche Intelligenz kommt im Online-Marketing in verschiedenen Bereichen bereits zum Einsatz. Ihr gesamtes Potenzial hat sie jedoch bei weitem noch nicht ausgereizt. Wie Marketing mit KI funktioniert, lesen Sie hier.
In diesen Bereichen des Online-Marketing kommt KI schon zum Einsatz
Rund drei Viertel der Entscheider in deutschen Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern sind laut einer Bitkom-Umfrage der Meinung, Künstliche Intelligenz sei die wichtigste Zukunftstechnologie. Hier liegt die Betonung auf Zukunft – denn bereits zum Einsatz kommt KI 2020 erst in sechs Prozent der Unternehmen. Dabei können verschiedene Abteilungen von der Automatisierung intelligenten Verhaltens und maschinellem Lernen profitieren, insbesondere das Marketing.
Einer der Bereiche, in denen bereits ausgereifte KI-Anwendungen existieren, ist die Suchmaschinenoptimierung. Die OSG Performance Suite trägt beispielsweise dazu bei, dass die Updates und Ranking-Maßnahmen des Suchmaschinen-Algorithmus keine negativen Auswirkungen auf die Sichtbarkeit haben. Grundlage hierfür ist maschinelles Lernen: Anhand der Daten der eigenen Website und denen der Wettbewerber wird automatisch eine umfangreiche Datenbank aufgebaut, die durch Algorithmen Millionen von Signalen auswerten kann. Das intelligente Marketing-Tool lernt also, welche Punkte bereits zum Rankingerfolg beigetragen haben und welche Maßnahmen sich daraus für den Nutzer ableiten.
Auch in der Kundenkommunikation sind KI-Anwendungen bereits etabliert. Hier kommen spezielle Chat-Roboter zum Einsatz, die die Fähigkeiten der allgegenwärtigen Chatbots im First- und Second-Level-Support übersteigen. Sie sind in der Lage, bei komplexen Anfragen den Kunden zum Kundenbetreuer weiterzuleiten, diesem bei der Arbeit zuzuhören und aus dem Kundenkontakt zu lernen. So eignen sich KI-Chatroboter nach und nach die erforderlichen Fähigkeiten für den anspruchsvolleren Third-Level-Support an.
Künftige Einsatzbereiche für Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz birgt erhebliches Potenzial für den Einsatz im Marketing, das bisher nicht oder nur in Ansätzen abgerufen wurde. Der Eco Verband der Internetwirtschaft nennt als Beispiele die Bewertung von Kundenpotenzialen durch neuronale Netze, eine Weiterentwicklung der intelligenten Chatbots durch Natural Language Processing oder automatisierte Zielgruppen- und Umsatzanalysen durch Deep Learning.
Einer Umfrage von United Internet Media und der Hochschule der Medien in Stuttgart unter 101 Marketing-Experten aus den Branchen Handel, Dienstleistung und Produktion zufolge hilft KI im Digital-Marketing künftig vor allem in folgenden Bereichen:
● Personalisierung des Marketings (89 Prozent)
● Optimierung des Targetings (82 Prozent)
● Verbesserung des Kundenerlebnisses (75 Prozent)
● Erstellung und Optimierung von Werbeinhalten (66 Prozent)
Studie: Viele Marketer verschenken Potenzial
Für die Studie „Digital Marketing Trends 2020“ des Eco Verbands wurden Online-Marketer aus insgesamt 923 Unternehmen im Februar 2020 befragt. Ein Schwerpunkt der Untersuchung lag dabei auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Online-Marketing. Das Kernergebnis: Viele sehen zwar die Chancen, die der Einsatz bietet, doch in der Praxis bleibt die Anwendung meist Zukunftsmusik. So wollen nur 22 Prozent der befragten Unternehmen noch in diesem Jahr ihr Marketing mit Hilfe von KI verbessern. Damit stagniert der Wert im Vergleich zum Vorjahr auf einem ähnlichen Level.
Gerade im B2B-Segment (14 Prozent) haben die wenigsten Verantwortlichen Interesse an KI-Lösungen. Diese Unternehmen wollen laut der Studie zuerst ein solides Datenfundament aufbauen, bevor sie sich mit weiterführenden Trendthemen wie Künstliche Intelligenz beschäftigen.