Ein Thought Leader positioniert sich zu einem bestimmten Themensegment als Experte und Meinungsführer. Welche Vorteile ein solcher Expertenstatus für das B2B-Marketing mit sich bringen kann und wie es gelingt, als Thought Leader wahrgenommen zu werden, erfahren Sie hier.
Thought Leadership: Expertenstatus aufbauen
Ein Thought Leader ist jemand, der auf einem bestimmten Gebiet Experte ist und dessen Meinung zu themenspezifischen Fragen immer wieder eingeholt wird. Die Person gilt als Vorreiter und verfügt über die nötigen Kenntnisse der Branche sowie eine tiefe Fachkompetenz. Dadurch kann sie Fragen gerecht werden und Einschätzungen zu Entwicklungen geben, die die Branche oder das Gebiet betreffen. Von diesem Thought Leadership einer oder mehrerer Personen profitiert dann das Unternehmen, das durch die Meinungsführer repräsentiert wird. So wirkt sich der Einfluss von Thought Leadership in der Regel positiv auf das Marketing und den Vertrieb und damit im Endeffekt auch auf den Umsatz aus.
LinkedIn-Studie: Wie Thought Leadership B2B-Entscheider beeinflusst
Das Karrierenetzwerk LinkedIn hat in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur Edelman in dem Report „2021 B2B Thought Leadership Impact Study“ herausgearbeitet, wie Thought-Leadership die Wahrnehmung und das Kaufverhalten von B2B-Entscheidenden beeinflusst. Einige ausgewählte Aspekte:
- 54 Prozent der befragten Entscheider gaben an, pro Woche mehr als eine Stunde Zeit mit der Lektüre und Reflexion von Thought-Leadership-Content zu verbringen.
- 71 Prozent der Befragten gaben dabei an, diese Art von Content zu konsumieren, um in ihrem Geschäftsfeld auf dem neuesten Stand zu bleiben und Inspirationen für das eigene Unternehmen zu finden.
- Ebenfalls 54 Prozent der Studienteilnehmer behaupten, sich nach der Lektüre von Meinungsführerinhalten für ein bestimmtes Unternehmen entschieden zu haben, das sie ohne diesen Content nicht in Erwägung gezogen hätten.
- 60 Prozent der Befragten meinen, dass sich Thought Leader positiv auf die Glaubwürdigkeit ihres Unternehmens auswirken und gerade bei kleineren, jüngeren und/oder unbekannteren Unternehmen für Reichweite und Aufmerksamkeit sorgen können.
So werden Sie zum Thought Leader: Strategische Themen besetzen
Was ist notwendig, um als Unternehmen und Marke ein Meinungsführer zu werden und als dieser auch wahrgenommen zu werden? Einer der wichtigsten Hebel für eine erfolgreiche Positionierung des CEOs oder von anderen Unternehmensentscheidern ist die die strategische Besetzung relevanter Themen. Dabei darf es sich nicht um versteckte oder weniger versteckte Produktwerbung handeln. Stattdessen sind Themen geeignet, die abseits vom unternehmerischen Alltag liegen, aber dennoch auf die strategischen Ziele des Unternehmens einzahlen. Der Content sollte einen Mehrwert für den Leser bieten. Dies ist keine einfache Aufgabe: So gaben 71 Prozent der Befragten in der „2021 B2B Thought Leadership Impact Study“ an, dass sie weniger als die Hälfte des von ihnen gelesenen Contents als wertvoll empfinden.
Außerdem gilt: wer in seinem Fachgebiet über exzellente Kenntnisse verfügt, sollte versuchen, sie an die Öffentlichkeit zu bringen. Erfolgreiche Pressearbeit ist für den Thought-Leadership-Status und die Brand Awareness eines Unternehmens essenziell. Vor allem die Fachpresse genießt bei vielen Entscheidern der Industrie ein hohes Vertrauen.
Auch das Podcast-Format eignet sich hervorragend, um die teils komplizierten und vielseitigen Produkte und Services im B2B-Bereich zu erklären und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ebenfalls vorteilhaft ist es, sich über einen persönlichen Blog, einen Unternehmens-Blog oder Gästebeiträgen auf anderen Websites ins Gespräch zu bringen.
Und nicht zuletzt sind Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing im B2B-Segement essenziell, um sich dort als Experte zu positionieren. Für Einkäufer in B2B-Unternehmen ist die Kontaktaufnahme zum potenziellen Lieferanten hier problemlos möglich und durchaus gängig, wenn sie einen Thought Leader in diesen Netzwerken identifiziert haben.
Best Practice: Siemens mit Award dekoriert
Den Thought-Leader-Gedanken vollends verinnerlicht hat das Technologieunternehmen Siemens. Es wurde mit dem „Thought Leadership Award 2022“ dekoriert, der die beste Kommunikation zu großen öffentlichen Debatten in Wirtschaft und Gesellschaft auszeichnet. Die Jury begründete die Wahl mit einer „kontinuierlichen und stringenten Kommunikation zu allen fünf untersuchten Themen“. Auch auf den eigenen Kanälen kommuniziere Siemens konstant entlang der fünf Megathemen Digitalisierung, Diversität, Grüne Nachhaltigkeit, New Work und Zukunftsfähigkeit und bringe diese dabei mit den eigenen Fähigkeiten im Bereich Digitalisierung in Verbindung.