Wer digitale Produkte verkaufen will, braucht einen Webshop als Vertriebskanal. Der lässt sich vergleichsweise günstig mit einem Homepage-Baukasten erstellen. Allerdings erfordert das viel Aufwand und hat auch Folgekosten. Mehr zu den Vorteilen und Nachteilen dieser Lösung lesen Sie hier.
Digitale Produkte verkaufen: Wie präsentierten sich Unternehmen am besten?
Rein digitale Produkte und Dienstleistungen können viele, bislang nur physisch erhältliche Waren ablösen oder völlig neue Kategorien etablieren. Der Vertrieb virtueller Erzeugnisse erfolgt über das Internet. Beispiele für digitale Produkte sind:
- E-Books
- Software
- Kunstwerke und Grafiken
- Vorlagen für Cloud-Design-Plattformen
- Schriftarten
- Audioclips und Musik
- Fotografien
- Videos
- Weiterbildung
- Tickets
Viele dieser und ähnlicher digitaler Waren sind auch für das B2B-Business geeignet, wie beispielsweise IT-Systeme. Wer solche digitalen Produkte verkaufen möchte, braucht dafür eine digitale Vertriebsschiene. Sie sollte ansprechend gestaltet sein, die Erzeugnisse übersichtlich und informativ präsentieren und einen unkomplizierten Einkaufsvorgang erlauben. Wichtig ist auch, dass sich das Angebot mit jeder Art von Endgerät, beispielsweise Desktop-Computer, Smartphone oder Tablet, nutzen lässt.
Eine entsprechende Plattform lässt sich maßgeschneidert entwickeln – entweder in Eigenregie oder mit einem Dienstleister. Das kostet jedoch in beiden Fällen viel Zeit und Geld. Deshalb ist diese Lösung eher für große beziehungsweise finanzstarke Unternehmen geeignet. Homepage-Baukästen für den eigenen Webshop versprechen, eine günstige Alternative zu sein.
Webshop mit Homepage-Baukasten: Darauf sollten Sie achten
Ein Homepage-Baukasten – auch Website Builder genannt – ist eine vergleichsweise günstige und leicht bedienbare Lösung für den Aufbau eines B2B-Webshops. Das bezieht nicht nur dessen Gestaltung, sondern auch seinen weiteren Betrieb und seine Pflege mit ein. Programmierkenntnisse sind dafür in der Regel nicht erforderlich. Die Erstellung erfolgt stattdessen meist per Drag-and-drop mittels unterschiedlicher Vorlagen, aus denen sich die Homepage zusammensetzen lässt.
Die Kosten dafür sind zwar gering, allerdings muss für den Aufbau einiges an Zeit eingeplant werden. Denn wer einen Homepage-Baukasten nutzt, muss alles selbst machen. Außerdem sind der individuellen Gestaltungen wegen der vorformatierten Templates gewisse Grenzen gesetzt. Ein wirklich individuelles Ergebnis lässt sich damit nicht erzielen. Die Gefahr: Die Websites von Konkurrenten können sich ähneln und sind deshalb verwechselbar.
Was auch dazu führt, dass erfahrene Nutzer leicht das Baukastenprinzip hinter dem Webshop erkennen. Das wirkt sich im Zweifel nicht positiv auf das Image aus.
Darüber hinaus müssen auch vermeintlich wartungsarme Homepages aus dem Baukasten stets aktuell gehalten werden. Die Betreiber sollten deshalb Änderungen in ihrem Angebot möglichst sofort einpflegen.
Die Anbieter von Baukasten-Lösungen weisen einem Server oft mehrere Kunden zu, die sich dessen Leistung dann teilen müssen. Daraus können sich bei großer gleichzeitiger Belastung technische Probleme ergeben wie ein langsamer Aufbau der Seite oder gar ein vorübergehendes Versagen des Systems.
Ein weiterer beachtenswerter Punkt: Für die Nutzung der Homepage entstehen regelmäßige Kosten. Die summieren sich im Laufe der Zeit und können so den ursprünglich preislichen Vorteil relativieren.
Bereits einfache Varianten von Homepage-Baukästen verfügen über E-Commerce-Funktionen. Dazu zählen unter anderem Vorlagen für Produktseiten oder für Artikel- und Preislisten. Doch das wird für einen professionellen B2B-Webshop kaum ausreichen. Deshalb ist es sinnvoll, einen Homepage-Baukasten mit umfangreicheren Online-Shop-Lösungen zu wählen. Dazu gehören unter anderem Produktverwaltungssysteme oder Marketing- und SEO-Tools sowie Versand- und Erfüllungswerkzeuge.
Entsprechende Anbieter sind beispielsweise:
Online-B2B-Business: Dos and Don'ts beim Webshop
Ob per Homepage-Baukasten erstellt oder in Auftragsarbeit von Spezialisten – in jedem Fall müssen Webshops bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Was zu gutem Online-Business gehört und was vermieden werden sollte, zeigt dieser Überblick zu zehn Dos and Don'ts.
Dos
- SEO berücksichtigen: Die meisten Nutzer finden (digitale) Produkte über Suchmaschinen wie Google. Vor allem dann, wenn die Erzeugnisse ganz oben in der Ergebnisliste stehen. Was weiter unten auftaucht, wird oft nicht wahrgenommen. Um das zu vermeiden, sollten Betreiber redaktionelle Inhalte ihrer Webshops optimieren, um die Reichweite ihres Angebots und damit die Sichtbarkeit bei Google und Co. zu verbessern.
- E-Mails senden bei Warenkorbabbruch: Viele potenzielle Online-Käufer legen Produkte in den virtuellen Warenkorb, brechen den Vorgang aber vor der Zahlung ab. Bereits eine einfache E-Mail zur Erinnerung an den Artikel kann ausreichen, um den Verkauf abzuschließen.
- Gute Produktbeschreibung anbieten: Interessenten sollten im Webshop für digitale Produkte umfassende Erläuterungen und hilfreiche Informationen finden. Sie müssen lang genug sein, um alle Fragen zu beantworten, aber kurz genug, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Neben Texten können hier Bilder und Videos hilfreich sein.
- Buyer Persona erstellen: Eine Buyer Persona ist ein gedachter Personentyp, der die Zielgruppe repräsentiert. Dieses Instrument hilft, Marketingstrategien zu verfeinern, um die Menschen anzusprechen, die erreicht werden sollen.
- Optimierung für Mobilgeräte: Der Webshop muss auch auf Smartphones und Tablet gut funktionieren. Dann lassen sich Bestellung jederzeit und von jedem Ort aus vornehmen.
Don'ts
- Ein komplizierter Checkout-Prozess: Je mehr Hürden es beim Kauf gibt, desto eher wird er abgebrochen. Deshalb sollte sein Ablauf so knapp wie möglich sein. Ideal ist eine Checkout-Seite für alle wichtigen Informationen und Kundenangaben. Name, E-Mail-Adresse sowie Versand- und Zahlungsinformationen reichen aus.
- Profil-Zwang: Kundenprofile bieten viele Vorteile für Webshop-Betreiber. So können sie die hinterlegten Daten und Kontaktmöglichkeiten für Vertrieb und Marketing nutzen. Manche Kunden möchten diese Informationen allerdings ungern preisgeben. Deshalb sollten sie nicht dazu gezwungen werden, sondern auch als Gast bestellen können.
- Externe Werbung vermeiden: Fremde Anzeigen und Popups im Webshop bringen zwar Geld, können aber die Nutzer nerven und zum Abspringen bringen. Der Verlust potenzieller Kunden, die sich abwenden, wiegt den finanziellen Mehrwert der Werbung wahrscheinlich nicht auf.
- Kundenservice vernachlässigen: Ein schneller und effektiver Kundenservice ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Online-Shops. Wer daran spart, kann leicht Käufer verlieren.
- Erfolgskontrolle unterlassen: Jeder Webshop braucht nicht nur eine regelmäßige Pflege, sondern sollte auch immer wieder auf seine Effektivität hin geprüft werden. Lässt diese nach, sind Anpassungen erforderlich. Dazu bieten sich beispielsweise Tests unterschiedlich gestalteter Landingpages an. Damit lässt sich herausfinden, welche zu mehr Conversions führen. Bereits das Ändern von Farben oder Schaltflächen kann Erfolge bringen.