Drei von vier Deutschen nutzen Emojis in der Online-Kommunikation – viele von ihnen auch im Job. Was diese Piktogramme im Marketing leisten können und ob sie auch im B2B-Segment ihre Berechtigung haben, lesen Sie hier.
Emojis haben sich in der Online-Kommunikation etabliert
Kaum eine Online-Kommunikation unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommt noch ohne Emojis aus. Mittlerweile stehen mehr als 3.500 solcher Piktogramme zur Verfügung, die Emotionen und schriftliche Aussagen verdeutlichen können, beispielsweise über Symbole der Zustimmung, Ablehnung oder als Hinweis auf Ironie.
Doch auch ältere Menschen gewöhnen sich zusehends an die Verwendung der Smileys und anderer Zeichen: Wie der Digitalverband Bitkom 2022 erhob, nutzen rund 74 Prozent der Menschen in Deutschland die ursprünglich Emoticons genannten Symbole. Mehr als ein Fünftel der Befragten gab an, die Piktogramme mittlerweile in jeder Nachricht zu verwenden. Ein Viertel setzt sie in den meisten selbst versendeten Messages ein.
Und: Mehr als zwei Drittel der Berufstätigen, die Emojis nutzen, tun dies auch im Job. Vor allem in Chat- und Messenger-Programmen mit anderen Mitarbeitern sind die Piktogramme gang und gäbe. Ein gutes Fünftel setzt Emojis sogar bei E-Mails, Newslettern oder anderen Nachrichten an Kunden oder Geschäftspartner ein. Damit sind Emojis endgültig in der Business-Konversation angekommen.
Was Emojis im Marketing leisten können
Auch die Marketingabteilungen bedienen sich zunehmend verschiedener Emojis. Wer eine vergleichsweise junge Zielgruppe erreichen will, spricht am besten deren Sprache und hofft auf positives Feedback. Die Aussage hinter Werbebotschaften kommt mit einem passenden Emoji schneller auf den Punkt, im Kern negative Aussagen können durch ein positives Emoji abgemildert werden. Überdies werden visuelle Reize besser im Gehirn abgespeichert als reiner Text.
Gerade im Bereich des Social-Media-Marketings eignen sich Emojis hervorragend, da sie in einem Symbol ausdrücken können, wofür sonst viele Zeichen erforderlich wären. Und nicht nur diese sind in Postings begrenzt, sondern auch die Aufnahmekapazität und die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer in sozialen Medien.
Ob Emojis in Betreffzeilen von Newslettern positive oder negative Auswirkungen haben, ist umstritten. Studien kommen bei den Themen Open Rate und Click Through Rate zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Im Endeffekt hängt viel davon ab, wie ein Unternehmen oder eine Marke von außen wahrgenommen will. Wer sich seiner Zielgruppe gegenüber humorvoll und jugendlich, lustig oder extravagant zeigen möchte, sollte eher zu Emojis als Marketinginstrument greifen als Firmen oder Marken, die großen Wert auf ihre Seriosität oder besonders hohe Qualität ihrer Angebote legt.
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Emojis im B2B: Wann und wo die Verwendung angebracht ist
Und das ist auch der Punkt, warum Emojis im B2B-Marketing eine stark unterrepräsentierte Rolle spielen: Die Produkte und Dienstleistungen sind oft hochpreisig und komplex. Die Ansprache auf emotionaler Ebene passt dazu nicht so gut.
Emojis im geschäftlichen Rahmen sind nicht immer ratsam: So ergab eine Untersuchung, dass Menschen als weniger mächtig und kompetent wahrgenommen werden, wenn sie Bilder statt Texte verwenden – und dazu gehören auch Emojis. Und besonders im B2B-Segment erheben viele Unternehmen für sich den Anspruch, zu den absoluten Autoritäten in ihrer Nische zu zählen.
Generell ist Vorsicht vor unterschiedlichen Auslegungen einzelner Emojis angebracht: Eine Fraunhofer-Studie aus dem Jahr 2021 kam zu dem Schluss, dass einige Emojis wie das errötete Gesicht oder die frech grinsende Katze für Verwirrung sorgen können. Vor allem in der Gruppe der sogenannten „Digital Immigrants“, also den Menschen, die nicht mit Smartphones, Tablets und Instant Messengern aufgewachsen sind, kann Emoji-Marketing falsch aufgefasst werden.
Auf der anderen Seite lassen passende Piktogramme die oft faktenorientiere B2B-Kommunikation ansprechender, leichter und unterhaltsamer wirken. Sie lockern Textwüsten auf und helfen bei der Strukturierung, indem sie optische Abwechslung bieten.
Und nicht zu vergessen: Die nachrückende Entscheider-Generation im Geschäftsleben erwartet ein ähnliches Einkaufserlebnis wie im privaten B2C-Bereich. Deshalb ist sie an Emojis im Online-Schriftverkehr gewöhnt. Manche Sorgen vor einem etwaigen Abschrecken der Zielgruppe sind deshalb mutmaßlich übertrieben.