Baar, 05. Juli 2022 – Wirtschaftsminister Habeck ruft die Alarmstufe beim Notfallplan Gas aus, die Bundesnetzagentur warnt vor einem völligen Stopp der Lieferungen aus Russland ab 11. Juli. Während die Ampel noch über eine Notversorgung durch Atom- oder Kohlestrom streitet, ist die Energiewende bei den hunderttausenden Kunden von Visable längst in vollem Gange. Der erste Blick in die Zahlen des kommenden wlw Beschaffungsbarometers für das zweite Quartal 2022 zeigt das deutlich: Photovoltaikanlagen liegen bei den Produkten mit den meisten Seitenabrufen auf Platz 1, auf das ganze erste Halbjahr 2022 betrachtet auf Platz 2. Nur der traditionell auf wlw weit vorne platzierte Maschinenbau hat dieses Jahr bisher mehr Abrufe generiert. Maschinenbau lag auch im gesamten Jahr 2021 auf Platz 1, Photovoltaik hatte es damals nicht einmal in die Top 20 geschafft. Ein klarer Beleg für den aktuellen Solar-Boom und eine Neuorientierung in Richtung erneuerbare Energien. Motto: Bloß weg vom Gas.
Bei der Betrachtung der 20 Kategorien mit dem stärksten Zuwachs1) im Vergleich zwischen dem
zweiten Quartal 2021 und 2022 dominieren Produkte für die Energiewende. Das größte Plus in
diesem Segment verzeichnen Photovoltaikanlagen (305% Anstieg der Seitenaufrufe gegenüber
dem Vorjahr), es folgen Solarmodule (plus 287%) und Erdwärmesondenbohrung (plus 252%).
Insgesamt elf Plätze in den Top 20 mit dem stärksten Wachstum sind von Produkten zur
Bewältigung der aktuellen Energiekrise belegt.
Visable CEO Peter F. Schmid dazu: „Was wir bei der schleppenden Digitalisierung und in der
Corona-Krise gesehen haben, wiederholt sich nun mit dem Ukraine-Krieg und der Energiewende:
Krisensituationen wirken als Katalysator für Veränderungen. Die KMU in Deutschland wollen sich
nicht von Putin erpressen lassen. Deshalb machen sie sich unabhängig von fossilen Energieträgern
wie Kohle, Öl und vor allem Gas, wo immer das möglich ist. Der Einkauf in Deutschland packt die
Energiewende an. Das sehen wir auf wlw sehr deutlich.“
Der Mittelstand ist der Politik einen Schritt voraus und rüstet sich bereits seit Beginn des zweiten
Quartals gegen ein drohendes Gas-Embargo. Laut Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung hat die Industrie den eigenen Gasverbrauch bereits um 10 Prozent gesenkt.
Die Unternehmen nutzen dabei laut der Zahlen von Visable viele verschiedene Ansätze zum
Umstieg auf erneuerbare Energien. In den Top 20 der populärsten Kategorien auf wlw findet sich
wieder Erdwärmesondenbohrung auf Platz 5. Selbst eine in diesem Zusammenhang fast schon
archaisch anmutende Energiequelle wie Brennholz schafft es auf Platz 8, bei einem Anstieg der
Seitenabrufe um 207%. In den Zuwachskategorien finden sich zusätzlich etwa Holzpellets (244%
Anstieg), Holzbriketts (241% Anstieg) und Kleinwindkraftanlagen (241% Anstieg). Wärmepumpen
verzeichnen auch noch einen Zuwachs um 179%.
Selbst der neuesten Aufforderung von Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen (Grüne), sich
Notstromaggregate anzuschaffen, kommen die KMU bereits proaktiv nach: Stromerzeuger
verzeichnen einen Nachfragezuwachs von 261%. Schmid erklärt: „Die Vielfalt an energiebezogenen
Kategorien könnte ein Hinweis darauf sein, dass auch die breite Masse der Gewerbetreibenden
und möglicherweise sogar Privatleute auf unserer B2B-Plattform nach Produkten für die
Energiewende suchen. Und das ist auch gut so. Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe, da müssen alle ran.“
Resilienz durch Energiewende
Im Bereich Mobilität finden sich in den Zahlen von Visable ebenfalls Hinweise auf ein Umsteuern in
Richtung erneuerbarer Energien: Wandladestationen für Elektrofahrzeuge hatten im ersten
Quartal 2022 einen enormen Anstieg in den Seitenaufrufen im Vergleich zum Vorjahr erlebt.
Schmid erläutert: „Das ‚Zeitalter der Krisen‘ läutet endgültig das ‚Zeitalter der Nachhaltigkeit‘ ein.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien verringert Abhängigkeiten und erhöht die Krisenfestigkeit.
Resilienz ist für KMU das Thema der Stunde. Es ist wichtig, jetzt schnell die passenden Lieferanten
für den Umstieg zu finden. Dabei helfen unsere Online-B2B-Plattformen wlw und EUROPAGES.“ In
einer Umfrage von Visable in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov
hatten bereits im April 40 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, dass der Stellenwert
von Nachhaltigkeit bei ihnen durch die aktuellen Krisen zugenommen habe.
Bis Wirtschaft und Gesellschaft vollständig auf Nachhaltigkeit umgestellt sind, ist es trotz aller
Anstrengungen allerdings noch ein weiter Weg. Wie groß die Abhängigkeit von fossilen
Brennstoffen weiterhin ist, zeigt ein erneuter Blick in die Kategorien mit dem größten Zuwachs im
zweiten Quartal 2022: Dieselkraftstoffe liegen dort auf Platz 1 und Heizöle auf Platz 18. Das fossile
Zeitalter wird also noch eine Weile andauern, auch wenn die Neuorientierung hin zu erneuerbaren
Energien jetzt endgültig begonnen hat.
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