Jedes dritte Start-up hat mit seiner Gründung mittlerweile nachhaltige Ziele im Fokus. Welche Ideen sich in den Bereichen Logistik und Beschaffung hervortun sowie weitere interessante Fakten zum Thema grüne Start-ups lesen Sie hier.
Grüne Start-ups: Zahlen und Fakten
Fast jedes dritte Start-up, das 2021 gegründet wurde, leistet einen Beitrag zur ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeit. Das ergab der Green Startup Monitor 2021, der darüber hinaus noch weitere interessante Daten bereithält:
- Für mehr als drei Viertel aller Start-ups in Deutschland sind ökologische und gesellschaftliche Wirkungen ihres Handelns eine wesentliche Unternehmensstrategie
- Nur 16 Prozent der nachhaltigen Start-ups konnten auf Venture Capital zurückgreifen, 42 Prozent würden sich diese Art der Finanzierung wünschen.
- Neben der Kapitalbeschaffung, die knapp die Hälfte der Gründer vor Probleme stellt, sind der Vertrieb (63 Prozent) und die Produktentwicklung (46 Prozent) die größten Herausforderungen.
Grüne Start-ups werden in den verschiedensten Branchen gegründet. Unter den 509 Teilnehmern der Umfrage sehen sich 22 Prozent in der Informations- und Kommunikationstechnologie, elf Prozent im Bereich der Ernährung und Nahrungsmittel und zehn Prozent in der Konsumgüterbranche. Rund zwei Prozent haben innovative, grüne Ideen in der Logistik entwickelt.
Fünf Beispiele für nachhaltige Start-ups aus Logistik und Einkauf
In den Bereichen Logistik und Einkauf wurden von zahlreichen Start-ups in den vergangenen Jahren verschiedene spannende Ideen realisiert, die zumindest eines der 17 Ziele verfolgen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen sollen. Fünf Beispiele.
1. cirplus: Marktplatz für Rezyklate und Kunststoffabfälle
Die cirplus GmbH hat eine Online-Plattform entwickelt, auf der Rezyklate und Kunststoffabfälle weltweit gehandelt werden können. Sie verfolgt das Ziel, Anbietern und Käufern aus der Abfall-, Recycling- und Kunststoffindustrie einen zentralen Marktplatz zu bieten, der finanzielle Vorteile verspricht und den mitunter aufwendigen und unübersichtlichen Handel vereinfacht. cirplus wurde bei den 15. Greentech-Awards als Gewinner der Kategorie Startup prämiert.
2. Citkar: E-Bike als Nutzfahrzeug
Das Start-up Citkar entwickelt effiziente und vor allem nachhaltige Mobilitätskonzepte. Das erste Fahrzeug, der Loadster, ist eine Symbiose aus E-Bike und Nutzfahrzeug und für den Transport auf der letzten Meile gedacht. Eine umweltschonende Mobilitätslösung, die anderen Elektrofahrzeugen aufgrund des kleineren Akkus und des geringeren Gewichts aus nachhaltiger Sicht überlegen ist. Lieferanten sparen zudem Zeit, da auch Radwege genutzt werden dürfen und Parken auf dem Gehweg erlaubt ist.
3. CO2OPT: Reifenmanagement für Fuhrparks
Transportunternehmen können auf die KI-basierte Webplattform CO2OPT zurückgreifen, um bis zu zehn Prozent an Kraftstoffkosten und CO2-Emissionen durch optimierte Reifenmanagementverträge einzusparen. Auf Basis von Telematikdaten generiert das Start-up Einsatzprofile von Fahrzeugen und vergleicht diese dann mit den Reifenprofilen einer 11.000 Reifen umfassenden, herstellerunabhängigen Datenbank. So finden sich die Reifen, die optimal zu dem täglichen Lkw-Betrieb des Transportunternehmens passen.
4. AFTS: Überprüfung nachhaltiger Lieferketten
Das Start-up AFTS hilft Unternehmen mit seiner Blockchain-basierten Software-as-a-Service-Lösung, ihre Lieferketten transparent nachzuvollziehen, auf Compliance-Risiken zu analysieren und Produkte bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen zu können, um den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gerecht zu werden. Mit dieser Lösung können Unternehmen die ökologische und ethische Nachhaltigkeit ihrer Produktions- und Handelswege gegenüber Konsumenten, der Öffentlichkeit und Partnern dokumentieren und garantieren.
5. sustainabill: Cloud Plattform für die Beschaffungsabteilung
Die Cloud Plattform von sustainabill hilft der Beschaffungsabteilung, die Regeltreue mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie die Nachhaltigkeit in Lieferketten sicherzustellen. Dafür hat das Start-up eine Cloud Plattform für automatisierte End2End-Prozesse entwickelt. Die Plattform unterstützt bei der Risikoanalyse sowie bei der Priorisierung der Risiken und empfiehlt Präventions- und Abhilfemaßnahmen.
