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Praxistipps18. Juli 2023

Mittelstand: Wo die Generation Z nach neuen Stellen sucht und welche Ansprüche sie hat

Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze hat einen neuen Höchststand erreicht. Welche Branchen besonders betroffen sind, wo Unternehmen auf der Suche nach Nachwuchs präsent sein sollten und welche Ansprüche die Generation Z an das Arbeitsleben hat, lesen Sie hier.

men and women in office

Viele Ausbildungsstellen unbesetzt

Der deutsche Mittelstand bekommt zusehends Probleme, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. Sogar Großunternehmen, die in der Regel mit höheren Gehaltsperspektiven locken, haben Schwierigkeiten, adäquates Personal zu finden. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2022 etwa 69.000 Ausbildungsstellen unbesetzt, ein Anstieg von 6.000 Plätzen im Vergleich zum Vorjahr. Auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen kamen rechnerisch nur 80 gemeldete Bewerber.

Besonders hart traf es kleine und mittelständische Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, dem Friseurhandwerk, dem Hotel- und Gaststättengewerbe, Bau- und baunahen Branchen sowie die Metallbranche. Der öffentliche Dienst hat diese Probleme hingegen kaum, was von Fachleuten mit der Beschäftigungssicherheit in Verbindung gebracht wird.

Instagram & Co.: Hier müssen Mittelständler präsent sein

Jugendliche und junge Erwachsene, an die die Ausbildungsplätze hauptsächlich adressiert sind, gehören im Jahr 2023 der sogenannten Generation Z an. Zu ihr zählen zwischen 1997 und 2012 geborene Personen. Sie sind die erste Generation, die mit digitalen Technologien aufwuchs. Um diese potenziellen Azubis zu erreichen, müssen sich Unternehmen auf anderen Kanälen präsentieren, als das für Vorgängergenerationen noch der Fall war.

Zeitungen und Zeitschriften werden kaum mehr konsumiert, der Großteil der Gen Z informiert sich zu großen Teilen über soziale Medien. Sie erwartet von einem künftigen Arbeitgeber, dass dieser dort Präsenz zeigt. Unternehmensprofile auf Facebook, YouTube und Instagram sind obligatorisch, doch vor allem die Nutzung von Snapchat und TikTok unterscheidet die Gen Z von Vorgängergenerationen.
 

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Um die Bedürfnisse der Gen Z zu erfüllen, reicht es zudem nicht mehr aus, die Ausbildungsstelle und das Unternehmen zu beschreiben. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen sich durch Bilder und Videos einen nachhaltigen Eindruck verschaffen.

Ist das Interesse der Digital Natives erst einmal geweckt, werden sie früher oder später die Website des Unternehmens besuchen, das Ausbildungsplätze anbietet. Auch hier sollte sich eine eigene Unterseite mit Karrierethemen beschäftigen, welche idealerweise zu einem einfachen und einladenden Bewerbungsprozess führt – natürlich optimiert auf mobile Endgeräte.

Klassische Jobportale nehmen keine ganz so gewichtige Rolle mehr bei der Gen Z ein, dennoch sollten sie nicht vernachlässigt werden. An Bedeutung zunehmen werden unternehmenseigene Recruiting-Events oder Online-Karrieremessen.

Ansprüche an Ausbildungsstellen: Das ist der Gen Z wichtig

Viele Angehörige der Gen Z suchen ihre Selbstverwirklichung nicht mehr in erster Linie in der Arbeit, sondern vor allem in der Freizeit und über eine Vielzahl sozialer Kontakte. Dies sollten Unternehmen bei der Ausformulierung der Stellenanzeigen und Einstiegsmöglichkeiten beachten, um eine Vielzahl potenzieller Auszubildende anzusprechen. Dazu gehören vor allem flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte sowie interessante Mitarbeiter-Benefits wie Weiterbildungen, die über eine attraktive Vergütung hinausgehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Gen Z möchte in viel stärkerem Ausmaß in verantwortungsbewussten Unternehmen arbeiten. Die Ausbildung sollte sinnhaft sein; auf Aspekte wie Nachhaltigkeit wird viel Wert gelegt. In Stellenangeboten sollte demnach die Unternehmenskultur und der „Purpose“ eine Rolle spielen.

Auch das Miteinander im Job ist für die Generation Z ein wesentlicher Faktor. Aspekte wie Zusammenhalt, Arbeitsatmosphäre und Spaß bei der Arbeit nehmen mitunter einen höheren Stellenwert ein als die Aufstiegschancen im Unternehmen.

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