Livestreams gewinnen in Marketing und Vertrieb an Relevanz. Das Potenzial ist vielfältig: Nicht nur die Markenbekanntheit lässt sich steigern, sondern auch die Umsätze. Welche Möglichkeiten Livestreaming für das B2B-Marketing bietet, erfahren Sie hier.
Boom-Format Livestream: Nichts ist authentischer
Livestreaming ist ein wachsender Markt: Im dritten Quartal 2020 kamen Livestreaming-Portale wie Twitch oder YouTube laut streamlabs auf eine Wiedergabedauer von knapp 7,5 Milliarden Stunden. Das ist eine Steigerung von knapp 92 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einen großen Teil dieser Stunden machen zwar nach wie vor Gaming-Angebote aus, doch entstehen immer mehr themenspezifische Kanäle und Livestreams, die mit Gaming oder E-Sports nichts zu tun haben.
Ob Kochen oder Malen, DIY-Tutorials oder Talkshows – tatsächlich gibt es fast nichts, das es nicht gibt. Die Corona-Pandemie hat diesen Boom zur Diversität noch befeuert. Livestreaming ist authentisch und nahbar, sodass die Möglichkeit besteht, direkt zu interagieren. Und dieser direkte Kontakt zu Nutzern macht das Format auch für das Marketing so interessant.
Livestream-Shopping: Wie sich digitale Erlebnisse in Umsätze verwandeln lassen
Wer wissen möchte, welches Potenzial im Livestream-Shopping steckt, sollte den Blick nach China richten: Bereits im Jahr 2019 gab es in Fernost rund 134 Millionen Online-Käufer über Livestream-Shopping-Formate. Nach einer Erhebung von eMarketer sollen es im Jahr 2025 mehr als 400 Millionen Personen sein, die sich über einen Livestream eine Produktvorstellung anschauen und direkt per Klick etwas kaufen. Deutschland hinkt in Sachen Social Commerce zwar noch weit zurück, doch Experten prognostizieren diesem Bereich große Wachstumschancen. Mehr als 40 Prozent der B2B-Unternehmen halten E-Commerce über Social Media für einen relevanten Faktor.
So setzen immer mehr Unternehmen auf Livestream-Shopping, um Produkte vorzustellen, mit Kunden in Interaktion zu treten, Fragen zu beantworten und Verkäufe abzuschließen. Der Austausch in Echtzeit erinnert an einen realen Marktplatz – das regt die Zuschauer an, sich aktiv zu beteiligen. Vor allem im B2C-Bereich arbeiten Unternehmen auch gerne mit Influencern oder Prominenten zusammen, um den Stream zu einem unterhaltsamen Erlebnis zu machen. Doch diese Möglichkeit steht dem B2B-Segment genauso offen.
Wie Livestreaming die B2B-Branche noch nach vorne bringen kann
Über Livestreams lässt sich zudem hervorragend eigener Content vermarkten. Laut findstack.com sehen sich 80 Prozent der Livestream-Zuschauer lieber den Stream einer Marke an, anstatt deren Blog zu lesen. Generell eignen sich Bewegtbildformate, um komplexere Sachverhalte verständlich aufzubereiten. Im Gegensatz zur teuren und aufwendigen Produktion professioneller Werbespots, kann Livestreaming dabei kostenlos von einem Account über Facebook Live, Instagram oder Periscope erfolgen. Ein weiterer Vorteil des Livestreamings ist, dass auf Fragen der Zuschauer direkt eingegangen werden kann und sich somit auch Schwerpunkte setzen lassen, die die Bedürfnisse der Zielgruppe genau treffen.
Livestreaming ist darüber hinaus in vielen anderen Situationen und für diverse Marketingintentionen denkbar: Von Live-Übertragungen auf Messen über Produktpräsentationen und Trainingsangeboten bis zu Karrieretagen, die auf die Personalgewinnung abzielen. Exklusive Einblicke in Unternehmensbereiche, die der breiten Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind, können Interesse wecken und zugleich die Firma promoten.
Zudem besteht die Möglichkeit, andere Livestreams zu sponsern, die gut zum eigenen Unternehmen passen. So lässt sich beispielsweise mit dem Firmenlogo im Blickfeld die Brand Awareness stärken.
