Gefühlt handelt mittlerweile fast jedes Unternehmen nachhaltig. Doch wie ernst die Firmen ihre Bestrebungen in dieser Richtung wirklich verfolgen, ist oft nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar. Mit Normen und Zertifizierungen lassen sich die umgesetzten Maßnahmen belegen..
Nachhaltigkeit wird Einkäufern immer wichtiger
Nachhaltigkeit ist in ganz Europa, für alle Unternehmen über alle Industrien hinweg, zu einer entscheidenden strategischen Herausforderung geworden. Firmen, die Umweltschutz, soziale Verantwortung oder andere Nachhaltigkeitsaspekte außer Acht lassen, werden zusehends Schwierigkeiten bekommen, auf dem Markt zu bestehen. Der alleinige Fokus auf wirtschaftliche Optimierung und Wachstum wird künftig kaum noch ausreichen, um sich dem Wettbewerb erfolgreich stellen zu können.
Wer Dienstleistungen oder Produkte verkaufen möchte, hat einen entscheidenden Vorteil, wenn diese zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Das wird an einer Visable-Umfrage aus dem Jahr 2021 unter Einkäufern mehr als deutlich: Rund ein Viertel der deutschen Einkäufer arbeitet demnach ausschließlich mit nachhaltigen Zulieferern zusammen, mehr als die Hälfte (51 %) bevorzugt zudem nachhaltige Lieferanten. Demgegenüber stehen lediglich acht Prozent der befragten Einkäufer, für die die Nachhaltigkeit eines Anbieters nicht wichtig ist.
Nachhaltigkeit zertifizieren lassen: Diese Normen gibt es
Doch nicht immer ist auf den ersten Blick ersichtlich, wie ernst es Produzenten und Dienstleister mit ihren Nachhaltigkeitsbemühungen wirklich meinen. Das sogenannte Greenwashing, also sich durch PR-Methoden ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, obwohl die wahren Nachhaltigkeitsbestrebungen eher gering sind, ist weit verbreitet. Zertifikate und Normen helfen, den Kunden, Mitarbeitern und anderen Interessengruppen gegenüber Referenzen zu belegen und die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit zu demonstrieren.
So gibt es beispielsweise eine ganze Reihe von „grünen“ ISO-Standards. Diese Normen lassen sich in die Bereiche Umweltmanagement, Treibhausgasbilanzierung, Klimaschutz und -anpassung, Finanzierung und Unternehmenskommunikation aufteilen.
Allen voran die ISO 26000, die Ende 2010 als Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung, Nachhaltigkeit und des Nachhaltigkeitsmanagements in Unternehmen ins Leben gerufen wurde. Die Norm definiert, was gesellschaftlich verantwortliches Handeln ausmacht. Sie ist allerdings kein zertifizierbarer Standard, sondern bietet vielmehr Ratschläge, wie Verantwortliche ihr Unternehmen, ihre Lieferketten und ihre Absatzmärkte an den Leitfaden anpassen können.
Zertifikate und Siegel für Nachhaltigkeit
Es gibt jedoch Institutionen, die eine Überprüfung anhand dieser Standards vornehmen und die entsprechenden Unternehmen bei Bestehen mit Nachhaltigkeitssiegeln auszeichnen. So verfährt beispielsweise das Deutsche Institut für Qualitätsstandards und -prüfung e. V. (DIQP). Das Non-Profit-Institut vergibt neben dem Nachhaltigkeitssiegel noch andere Qualitätssiegel, um Einkäufern eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene ISO-Normen, mit denen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen in speziellen Bereichen nachweisen können. So lässt sich beispielsweise der CO2-Fußabdruck für das gesamte Unternehmen, einzelner Projekte oder einzelne Produkte bzw. Services verifizieren.
Auch Produktkennzeichen oder Labels signalisieren die Eigenschaften eines bestimmten Produkts oder Angebots. Dazu zählen zum Beispiel das Fairtrade-Label, das EU-Bio-Logo oder der Blaue Engel.
Nachhaltigkeit kommunizieren: So erfahren Einkäufer von ISO-Norm & Co.
Die Erfolge bei den Nachhaltigkeitsbemühungen wirken sich nur positiv auf das Geschäftsergebnis aus, wenn potenzielle Kunden auch davon erfahren. Nachhaltigkeitskommunikation kann auf diversen Kanälen erfolgen, wobei die eigene Website und gegebenenfalls auch der eigene Webshop zu den wichtigsten gehören. Hier sollten entsprechende Zertifikate prominent platziert werden. Auch das Verpackungsdesign bei kleineren Produkten eignet sich, um mit ISO-Normen und Siegeln zu werben.
Auf B2B-Plattformen wie wlw lassen sich Anbieter zudem nach Zertifikaten filtern – auf diese Weise können nachhaltigkeitsbewusste Einkäufer also schnell und unkompliziert entsprechende Anbieter finden. Diese haben ihrerseits die Möglichkeit, auf solchen Plattformen mit ihrer Nachhaltigkeit zu werben.
Weitere Tipps zur Nachhaltigkeitskommunikation finden Sie im Whitepaper „Nachhaltigkeit im Unternehmen vermarkten – so funktioniert´s“.
Nachhaltigkeit liegt Ihnen am Herzen? Uns ebenfalls! Deshalb engagiert sich Visable mit verschiedenen Nachhaltigkeits-Initiativen für den guten Zweck. Dazu zählt auch die Beteiligung an der Aktions-Woche „Time for Climate Action“: